SAMMLUNG KUNSTWERKE DER RUHRPREISTRÄGER*INNEN

Aufbau der Sammlung im privaten Kunstmuseum "MMKM Museum Moderne Kunst Mülheim" in der Ruhrstraße 3 in Mülheim an der Ruhr

Karlheinz Netzewitz o.T. ca. 75 x 75 cm, signiert 1966 Sammlung Mülheimer Kunstverein KKRR
Karlheinz Netzewitz o.T. ca. 75 x 75 cm, signiert 1966 Sammlung Mülheimer Kunstverein KKRR

 

Karlheinz Netzewitz (1934-1991)

Künstlerbiografie: 

1956–1960
Studium an der Folkwangschule Essen unter der Leitung von Th. Schardt, wo er eine fundierte künstlerische Ausbildung erhielt und seine Grundlagen in der bildenden Kunst entwickelte.

1960–1962
Weiterführendes Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, einer der renommiertesten Kunsthochschulen Deutschlands, die für ihre moderne und experimentelle Ausrichtung bekannt ist.

1968
Auszeichnung mit dem Förderpreis zum Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr, eine Ehrung in seinem 34. Lebensjahr, die ihn stark motivierte und sein künstlerisches Schaffen förderte.

Karlheinz Netzewitz gehört damit zu den Künstlern, deren Werk nicht nur durch eine erstklassige akademische Ausbildung geprägt ist, sondern auch durch eine regionale Anerkennung mit  zahlreichen öffentlichen Aufträgen - z.B. Wandgemälden in der Schildberg- und der Barbaraschule, die seine Bedeutung für die kulturelle Landschaft des Ruhrgebiets unterstreicht. 


 

Carl Altena

"Ulanenregiment"

aus der Sammlung des Mülheimer Kunsthandels "Leiter, Eppinghofen"

Heinrich Siepmann

"Kriegsende" Verso "Ruhrtal" 1945

 

copyright: VG-Bild-Kunst, Bonn - hier gezeigt im Rahmen der Schrankenregelungen zur laufenden Ausstellung / Mülheimer Kunstverein KKRR

Ernst Rasche

"Tanz"

Auftragsarbeit für das Büro des Mannesmann-Vorstandes, Düsseldorf

versteigert nach der Übernahme von Vodafone

Helmut Lankhorst

"Im Hafen"

aus der Sammlung von Dr. Bach, Mülheim

 


Motivation für den Ruhrpreis - Initiatoren

Der Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft entstand auf Anregung von Künstlern und Kunstkennern, die damals den Oberstadtdirektor Bernhard Witthaus und den Kulturausschuss der Stadt Mülheim darauf aufmerksam machten, dass in Mülheim - besonders in der bildenden Kunst - eine erstaunliche Breite und Vielfalt des Schaffens zu finden sei und dass auch eine vergleichsweise große Zahl guter und weithin anerkannter Künstler in dieser Stadt ihre Heimat gefunden hätten. Darüber hinaus gäbe es viele junge Talente, deren Förderung wünschenswert sei. Die regelmäßigen Jahresausstellungen Mülheimer Künstler im Kunst-Kabinett bestätigten dies nachdrücklich.
So beschloss der Rat am 17. April 1962 jährlich Kunstpreise im Wert von insgesamt 6000,- DM zu verleihen. Der Preis war als Ansporn zu besonderer Leistung gedacht und sollte sowohl auszeichnen als auch fördern. Schon im nächsten Jahr wurde angeregt, den Preis nicht nur bildenden Künstlern zu verleihen, sondern auch Musikern, Dichtern und Wissenschaftlern. Er erhielt nun seinen endgültigen Namen und wurde in seinen Statuten bewusst flexibel gehalten: er kann sowohl für vorgewiesene Leistung als auch in Form eines Auftrages für eine bestimmte Aufgabe vergeben werden; er kann ganz oder mehrfach geteilt verliehen werden. Bedingung ist jedoch, dass mindestens in jedem zweiten Jahr ein Förderpreis für begabte Nachwuchskünstler oder -wissenschaftler vergeben werden muss. Um die gewünschte Flexibilität zu gewährleisten, ist von Fall zu Fall die Gesamthöhe des Preises variiert worden. Seit 1973 ist er grundsätzlich mit 10.000,- DM ausgestattet.
Eine Jury aus 10 Sachverständigen verschiedener Fachrichtungen und 9 Mitgliedern des Kulturausschusses erarbeitet alljährlich Vorschläge für den Kulturausschuss, der diese bisher stets einstimmig akzeptiert hat.
Eine weitere Auflage des Preises, dass in erster Linie in Mülheim ansässige oder mit der Stadt durch Geburt oder Aufenthalt eng verbundene Künstler und Wissenschaftler mit dem Preis bedacht werden sollten, wurde bisher streng eingehalten. Immer wieder erwies sich in den Beratungen der Jury, dass die Stadt über eine erfreulich große Zahl mit ihr verbundener Persönlichkeiten verfugt, die auch über das Stadtgebiet hinaus hohe Anerkennung gefunden haben und deshalb als auszeichnungsfähig anerkannt werden konnten.

Auch die durch den Förderpreis Ausgezeichneten haben durchweg bewiesen, dass sie diesen Preis zu Recht bekommen haben. Die Dokumentation zeigt eindringlich, wie wichtig es ist, auf diese Leistungen öffentlich hinzuweisen.

Aus der Einführung der Dokumentation "Ruhrpreis" im Jahr 1974 von Heinz Heiderhoff (1922-2002), Oberstadtdirektor von 1963 bis 1974

Preise für "Bildende Kunstschaffende"

Ruhrpreisträger - Förderpreis 1982 Uwe Dieter Bleil "Bildnis" auf gemaserter Holzplatte

Foto: KKRR / VG Bild-Kunst, Bonn (im Rahmen der Ausstellung veröffentlicht)

erworben bei einer Benefiz-Auktion in der Ruhr Gallery zugunsten des Schulprojektes Axatin e.V.

Ruhrpreisträger - Hauptpreis 2023 Matthias Meyer "Clementinum"

Foto: KKRR / VG Bild-Kunst, Bonn (im Rahmen der Ausstellung veröffentlicht) 

erworben bei der Ausstellung des Künstlers im Städtischen Kunstmuseum Alte Post "Gläserner Tag", 2017



Ruhrpreisträger 2017 Sven Piayda (*1977)

Gezeigt wird die Serie „Detail“ aus dem Jahr 2024, da sie Teil der Sammlung  ist. „Detail“ basiert auf einen extrem großen Rendering, die das Detail des Licht- und Schattenspiels auf einer goldenen Oberfläche untersucht und den niederländischen Meister Rembrandt van Rijn zitiert.

 

 

Darüber hinaus zeigt die Show eine Leihgabe: die Serie „Golden Cow (End Of An Era)“ aus dem Jahr 2018, die von einem privaten Sammler gekauft wurde. Das Fotomaterial wurde 2018 in England aufgenommen, die aufgeschnittenen goldenen Kühe können als Kommentar zum Hype um „Young British Artists“ wie Damien Hirst und das goldene Kalb des Alten Testaments gelesen werden.

Sven Piayda ist bei der Ausstellungseröffnung am 22. November 2024 zugegen.


v.L. Prof. Benjamin List, OB Dagmar Mühlenfeld, Eberhard Ross mit der Urkunde zum Ruhrpreis (Foto: Walter Schernstein, VG Bild-Kunst-Bonn Ausschnitt)
v.L. Prof. Benjamin List, OB Dagmar Mühlenfeld, Eberhard Ross mit der Urkunde zum Ruhrpreis (Foto: Walter Schernstein, VG Bild-Kunst-Bonn Ausschnitt)

Preis wurde mehrfach vergeben

 

 Je nach Zusammensetzung der Jury, werden die Preisträgerin oder der Preisträger auserkoren. Dabei wurde bislang auch neben dem  "Hauptpreis" ein "Förderpreis" vergeben.

Helge Schneider bekam 1982 den  Förderpreis, 2005 erhielt er den Hauptpreis.

Dorothee Golz erhielt den Hauptpreis sogar zwei mal 1992 und 1999.  Simone Thoma erhielt den Förderpreis 2000 und 2023 posthum auch den Hauptpreis.

 

Auch wurde der Hauptpreis als 1. 2. oder 3. Preis ausgelobt (1962 bis 1965) danach - wie der Förderpreis - auch in einem Jahr mehrfach.


Schauplatz der Ausstellung "Ruhrpreisträger Bildende Kunst" in der Villa Artis - hier aus der Einfahrt der Sparkasse Mülheim fotografiert
Schauplatz der Ausstellung "Ruhrpreisträger Bildende Kunst" in der Villa Artis - hier aus der Einfahrt der Sparkasse Mülheim fotografiert